Die Fellwechsel GmbH hat Ankaufspreise für Raubwildbälge für die Saison 2019/ 2020 veröffentlicht. Für abgegebene Bälge von Fuchs, Nutria und Bisam wird kein Geld mehr ausbezahlt. In der letzten Saison erhielten die Jäger für einen Fuchsbalg, sofern die Qualität passte, 8 Euro. Nutriabälge wurden laut letztjähriger Liste mit 3 Euro honoriert.
Andreas Leppmann, Geschäftsführer der Fellwechsel GmbH, begründet die Änderung mit der Aussage: „Wir müssen uns an die Marktsituation anpassen.“ Der Preis für einen fertigen Fuchsbalg betrage auf dem Weltmarkt derzeit 11 US-Dollar. So billig könne Fellwechsel unter keinen Umständen produzieren.
Zudem hätten viele Kosten vorfinanziert werden müssen und das Weihnachtsgeschäft, von dem sich die GmbH viel erhofft, kann erst in diesem Jahr ausgenutzt werden. Im Gespräch mit der Redaktion geht Leppmann davon aus, dass sich die Marktsituation erhole und möglicherweise im kommenden Jahr die Ankaufspreise angepasst werden. Eine Reduktion der einzelnen Preise sei, anstatt der kompletten Streichung, deutlich komplizierter. Erst in den nächsten Monaten soll die Auszahlung für die Saison 2017/2018 erfolgen und im Jahr darauf dann für die Saison 2018/2019.
Weibliche Nutrias dürfen nicht mehr abgegeben werden
In der letzten Jagdsaison stammten etwa zwei Drittel der angelieferten Bälge vom Fuchs. Auf ihrer Webseite gibt Fellwechsel bekannt, dass weibliche Nutrias zukünftig nicht mehr angenommen werden. Durch die artspezifische Zitzenleiste an den Flanken ist die Weiterverarbeitung bei diesen Tieren mit einem deutlich erhöhten Aufwand verbunden, so Fellwechsel gegenüber der Redaktion.
Außerdem sei die Qualität der gelieferten Bälge insgesamt nicht zufriedenstellend. Andreas Leppmann gab an, dass die Tiere oft zu spät eingefroren werden und dadurch die Balgqualität leide. Zudem sei auch räudiges und Wild mit zu großen Ein- und Ausschüssen abgeliefert worden. Diese Felle seien nicht zu verarbeiten.
Jäger kündigen an, nicht mehr mitzuarbeiten
Das Raubwild wird in zentrale Sammelstellen abgeliefert. Die Kühltruhen werden häufig von Jägervereinigungen und Hegeringen, aber auch von Privatpersonen betrieben. Von dort holt Fellwechsel das Wild ab und verarbeitet es weiter.
In den sozialen Medien kündigten einige Jäger an, dass sie durch die neue Preisliste künftig kein Raubwild mehr an Fellwechsel geben und unter diesen Umständen auch keine Sammelstellen mehr betreiben werden.
Zitatquelle: Hannah Reutter am 25.10.2019 https://www.jagderleben.de/news/fellwechsel-stellt-bezahlung-fuchsbaelgen